Stadt Eberswalde
Wo Wald im Namen und Industriekultur im Herzen liegt
Eberswalde trägt den Namen Waldstadt zu Recht. Zum einen ist es ist ringsum von ausgedehnten, teilweise geschützten Waldgebieten umgeben. Zum anderen findet der an Botanik Interessierte im 1830 angelegten Forstbotanischen Garten, in dem 1200 Gehölzsippen beheimatet sind, ein bildendes Naturerlebnis. Tierliebhaber kommen im Eberswalder Zoo auf ihre Kosten. Aus einer 1928 begonnenen kleinen Tiersammlung wurde ein international beachteter Zoo mit 1500 Tierarten. Hier können sich Liebende das Jawort geben, mit einem Lieblingstier fotografieren lassen und mit der Übernahme einer Tierpatenschaft den schönsten Tag im Leben krönen.
Es lohnt, ins industrielle Herz der Stadt vorzustoßen. Stadtteilnamen wie Eisenspalterei, Kupferhammer und Messingwerk erinnern die große Rolle, die Eberswalde bei der Industrialisierung Preußens spielte. Bis zur Wende bestimmten Kran- und Rohrleitungsbau, Walzwerke und andere Großbetriebe den Rhythmus der Stadt. Die jetzt auf ihre Kerne reduzierte oder verschwundene traditionelle Industrie machte große Areale frei. In einigen – wie dem zur Landesgartenschau 2000 angelegten Familiengarten – kann man heute Spuren von 300 Jahre Industriegeschichte verfolgen und den Panoramablick vom Montage-Eber-Kran genießen.
Historische Punkte sind im Zentrum zu entdecken, mit Stadtmauerresten, dem Nagel- und Richterplatz oder der Adler-Apotheke im ältesten Fachwerkhaus der Stadt, das gleichzeitig zum Museumsbesuch einlädt. Seit 1992 wird hier umfassend saniert und die Stadtstruktur durch ästhetisch anspruchsvolle, nachhaltige Bauten wie dem Paul-Wunderlich-Haus als Sitz der Kreisverwaltung ergänzt.
(Text Bettina Erdmann)